Die 50ziger Jahren
Die Gründung der Jungwacht Schwamendingen
Erste Ausgabe
Liebe Eltern unserer Jungwächter,
Ein grosszügiges Anerbieten eines und Jungwacht‑Freundes und Jungwacht-Gönners und der Eifer unserer Führerschaft machte es möglich in zwangloser Folge ein SCHARBLATT unserer JUNGWACHT Euch und Euren Buben zuzustellen. Ich glaube, Ihr begrüsst er freudig und seid mit mir einig, wenn ich gerne zugestimmt habe und auch in Eurem Namen nun allen danken die Ihm zur glücklichen Geburt verholfen haben. Euer reges Interesse wird sicher auch mithelfen dass es weiter wachst und gut gedeiht. Unser Scharblatt ist ja nicht bloss für den Jungwächter bestimmt, sondern soll auch Euch, liebe Eltern, Einblick geben in unser Wirken und Werken, soll unseren Kontakt mit Euch mehren und uns eng zusammenketten zu gemeinsamer Arbeit am Jungwächter.
Das Blatt will auch dem Präses eine Gelegenheit bieten, mit seinen Wünschen und Bitten an Euch zu gelangen. Mit Freude benütze ich diese Gelegenheit, bin ich mir doch voll bewusst dass alles Planen fruchtlos bleibt, wenn ihm nicht die tatkräftige und verständnisvolle Unterstützung der Eltern zum Verwirklichen hilft.
Schon für diese erste Nummer habe ich zwei Wünsche bereit:
Beide sind erwachsen aus der Überzeugung, dass nur auf einem soliden Fundament ein dauerhaftes Werk aufgebaut werden kann. Unsere JUNGWACHT darf nicht in Betrieb und Spiel aufgehen, sondern muss von Anfang an nach ihrem Ziel streben, das im 1. Jungwacht-Gesetz ausgedrückt ist: DER JUNGWÄCHTER IST EIN CHRISTUSTRÄGER UND MARIENRITTER.
Als einen Hauptpunkt unserer praktischen Jungwacht‑Arbeit haben wir darum auf unser Jahresprogramm gesetzt: Die lebendige, freudige Mitfeier der Schulmesse! De soll der guten Beispiel vorangehen und gerne auf die zweimalige Einladung des Heilandes während der Woche hören; „Kommet alle zu mir“! Hier erst wird der Bub zum wahren CHRISTUSTRÄGER, wenn er sich mit ihm vereinigt im hl. Opfer und Opfermahl. Führer und Präses werden sich einsetzen, im Jungwächter die Liebe zum hl. Messopfer als der grössten Gnadenquelle zu stärken und ihn zum eifrigen Besuch anzuhalten.
Liebe Eltern!
Hier ist mein 1. Wunsch: Helfet mit! DER JUNGWÄCHTER IST AM DIENSTAG UND FREITAG (7.00) IN DER SCHULMESSE regelmässig und pünktlich! Er will dabei sein! Gebet ihm Eure Anliegen mit, dann kommt er noch freudiger und bringt Euch den Segen Gottes heim!
Im Marienmonat MAI in der abendlichen MAIANDACHT, wolle wir recht oft in unserer Kirche die Jungwächter um das Bild der Mutter mit dem Kinde sammeln. Sie ist zur SCHUTZHERRIN der JUNGWACHT erwählt. Ihrer Sorge und Liebe wollen wir uns anvertrauen, durch ihre Nacht über die Herzen ihrer Kinder uns formen und bilden lassen zu treuen Christusträgern, wie sie selbst es war! ‑ Wenigstens einmal in der Woche, JEDEN MITTWOCH‑ABEND (7.30) IM MONAT MAI KNIEEN WIR ALLE GEMEINSAM VOR DER MUTTERGOTTES UND BETEN MITEINANDER!
Dass auch Euer Bub nicht fehle, das ist mein 2. Wunsch!
Ich danke Euch liebe Eltern, die Ihr getreu mithelfen dass diese Wünsche Wirklichkeit werden, zum grossen Glück Eures eigenen Buben und unserer ganzen Jugendarbeit In der Jungwacht.
Mit frohen Jungwacht-Grüssen
H. Toul, Vikar
Tätigkeitsbericht 1955
Das ganze Jahr ist gekennzeichnet als Jahr der Rettung und der Konsolidierung. Durch die verantwortungslose Tätigkeit des H.H.Präses im Jahre 1954. Besonders im Lager ging der Bestand rapid zurück, und in der ganzen Pfarrei herrschte ein eigentliches Misstrauen gegen die Jungwacht. Das führte soweit, dass unter dem neuen H.H. Präses, Vikar Binzegger, angeregt durch Dr. L. Krattinger die Jungwacht aufgehoben und in eine kath., Pfadfinderabteilung umgewandelt werden sollte. Zum Glück kam dieser Entscheid noch rechtzeitig der Kantonsleitung zu Ohren, und Egon Wilhelm hat sich sofort für die Jungwacht eingesetzt. Da in Schwamendingen selbst kein Führer über das nötige Alter und die Erfahrung verfügte, die ihn als Scharführer befähigte, habe ich das Amt bis auf weiteres wieder übernommen.
Sofort nach Übernahme habe ich mit den noch verbliebenen Führern Kontakt aufgenommen und die Gruppen reorganisiert. An einem Eltern-Beratungsabend wurde eingehend die Frage Jungwacht‑Pfadi diskutiert, und durch das Pfarramt endgültig zu Gunsten der Jungwacht entschieden. Im Anschluss an den Jugendtag, den wir am Feste unseres Bundespatrons durchführten, konnten wir 3 neue Kandidatengruppen bilden von total 30 Buben. Die Schar Herz‑Jesu Wiedikon stellte uns einen Führer zur Verfügung, der sich ausgezeichnet bewährt hat. Ein weiterer Führer hat sich nur 3 mal blicken lassen, und dann ohne weiteren Bericht den Finkenstrich genommen.
Für dieses Jahr wurden dann ins Scharprogramm folgende allgemeine Richtlinien genommen:
- Zurückgewinnung des Vertrauens der Eltern
- Gute Ausbildung der Kandidaten
- Ausbildung von tüchtigen neuen Führern.
Diese Ziele konnten bis zum Christkönigstage zu einem wesentlichen Teil als erfüllt betrachtet werden. Die Film und Orientierungsnachmittage wurden von der Schuljugend mit Interesse verfolgt und wir können im Anschluss an unseren Elternabend vom 13.Nov. mit Sicherheit wieder 2 neue Kandidatengruppen aufbauen. Die Kandidaten haben zu 50 % unser Lager in Engelberg besucht und sich dort einen schönen Teil der an der Prüfung verlangten Punkte einprägen können. Die Prüfungsergebnisse können auch als durchaus erfreulich betrachtet werden. Dieses Jahr haben 5 Führer die Gruppenführerprüfung abgelegt.
Der Bestand an eigenen Führern ist aber für die Grösse von Schwamendingen immer noch sehr knapp, und ganz besonders wirkt sich jetzt der während der Krise erfolgte Abgang der ältesten Gruppe aus, da wir jetzt keine Hf-Kandidaten haben. Es wird für das neue Jahr eine der wichtigsten Aufgaben sein diese Lücke aufzufüllen.
All diese grundlegenden Aufgaben standen für das vergangene Jahr absolut im Vordergrund. Wir sahen von allen ausserordentlichen Aktionen und Veranstaltungen ab und nahmen auch nur mit 4 Patr. am Stadttreffen teil, dafür stellten sich unsere Führer zur Arbeit zur Verfügung. Mit dem Pfadizug Giornico, der trotz dem Widerstand des Pfarramtes gegründet wurde, hat die Scharleitung guten, freundschaftlichen Kontakt. Der Zugführer, wie die Wölfliführerin, streben eine wirklich ehrliche und offene Zusammenarbeit an, während der eigentliche Initiant der ganzen Bewegung, Hr. Dr. Krattinger sehr engstirnig ist. Bis jetzt ist allerdings noch nichts Grosses entstanden, zählen sie doch 10 ‑ 15 Wölfe und 7 Pfader.
1. Scharbetrieb
Die Jungwacht hat jeweils am 4. Monatssonntag um 8 Uhr Generalkommunion, Einzug in Kluft und mit Banner. Besuch durchschnittlich 70 ‑ 80 % Kirchliche Feiern wurden durchgeführt am Don Bosco‑Tag, Christkönigsfest während dem Monat Mai 1 mal wöchentlich Maiandacht.
Die Jungwacht nahm am Stadttreffen teil und führte 2 Filmnachmittage durch, die gut besucht waren. 3 Scharübungen, davon 2 im Wald und eine im „Dorf“ sind gut verlaufen. 3 Gruppen führten Wanderungen durch und mit 30 Jungwächtern und Kandidaten sind wir ins Lager gezogen. Aktionen und Elternabend wurden bis zum Christkönigstag keine durchgeführt.
Die Schar gibt ein eigenes Blatt heraus, das in unregelmässiger Folge erscheint, dh. immer auf besondere Anlässe hin. 1 Claironspieler ist von eine andern Schar kommend in unsere Schar gekommen und wahrscheinlich wird das Claironspiel nächstes Jahr auch bei uns gepflegt. Die übrigen Punkte wurden oben schon behandelt.
2. Gruppenbetrieb
Die Gruppenführer konnten den mit ihren Gruppen zu behandelnden Stoff frei Bearbeiten. Besonders bei den Kandidatengruppen wurden durch die Scharleitung immer wieder kurze Besuche in den Gruppenstunden gemacht. Die Kandidatenprüfung wurde mündlich vor dem H.H. Präses und dem Sf. abgelegt. Die Kenntnisse im Religiösen wie im Technischen sind gut. Die Gruppenstunden sind im allgemeinen recht gut besucht, doch wirkt es sich in unserer Tätigkeit sehr nachteilig aus, dass die meisten Familien in den Siedlungsgenossenschaften wohnen, die für die Kinder ein bis 2 mal im Monat Filme vorführen etc. Immerhin ist es möglich durch besonders interessante Gestaltung der Gruppenstunden, die Buben trotzdem an die Jungwacht zu fesseln. Um die Buben mehr für die Sache zu begeistern haben wir in den Gruppen Auszeichnungen eingeführt. Links der Gürtelschnalle tragen alle in den Farben ihrer Gruppe eine Tuchschlaufe. Daran werden die verliehenen Sterne angeheftet. Diese werden für ganz besondere Leistungen in Aktionen, bei der Werbung, auch in der Schule und im Unterricht durch den Sf. vor versammelter Schar verliehen. Neuerdings haben 2 Gruppen auch kleine Stockwimpelchen in der Gruppenfarbe und mit dem Namenssymbol versehen, eingeführt. Diese wie auch die durch die Buben selbst gewählten „Kriegsnamen“ tragen sehr dazu bei, einen guten Gruppengeist zu fördern.
3. Führerausbildung
Der Führerhock hielten wir manchmal wöchentlich, manchmal 14‑täglich. Spezielle Arbeitsthemen wurden nicht behandelt, da die direkte Schararbeit genügend Stoff zum beraten bot. 3 Gruppenführer besuchten den Grf. Kurs und 2 bereiteten sich selbst auf die Prüfung vor. Bei beiden handelte es sich um ehemalige Pfader, die sich selbst der Scharleitung, zur Mitarbeit angeboten haben. Es ist allerdings zu bemerken, dass das Durchschnittsalter der Führer 17 Jahre ist, dh. eher etwas darunter. Den Führernachwuchs für die nächsten 2 Jahre können wir kaum aus der Schar decken, wir müssen auf Ehemalige und Aussenstehende zurückgreifen.
Spezielles
Zur Zeit haben wir wieder einen neuen H. H. Präses, Herr Vikar Schönenberg, der noch nie eine Jungwacht geführt hat. Leider glaubt er, die Jungwacht sei eine Art Bet- und Singklub der nichts anderes mache als in der Kirche den Gottesdienst zu verschönen. Es ist zu hoffen, dass er in einem Präsideskurs eines Besseren belehrt wird.
DER BUND SOLLTE UNBEDINGT DIE ALLGEMEINE VERWENDUNG VON AUSZEICHNUNGEN FÜR BESONDERE DIENSTE UND LEISTUNGEN PRUEFEN. AUSZEICHNUNGEN ABER, DIE EINEM BUBEN WIRKLICH ETWAS BEDEUTEN.
Zürich 7, November 1955
Der Scharführer, Fredy Zeindler
Jungwachtleben
Meine lieben Marder! Jhr wurdet am 31. Januar 1957 in die Schar St. Gallus aufgenommen. In diesen vier Monaten habt Ihr mehr oder weniger nach dem Jungwachtgesetz gelebt und In den Gruppenstunden zu meiner grossen Freude fleissig mitgemacht. Bei einigen hapert es noch beim Gehorsam. Fredy nannte uns eine gute Gruppe, was uns neuen Ansporn gibt, noch mehr zu leisten als bisher.
Letztjährige Parole: BRUECKEN BAUEN. Wir haben die Brücke geschlagen, nach Süd‑Rodesien zu unserem Jungwachtpater Otto Hubmann. Er hat uns schon mehrmals geschrieben und von den Mardern keine Antwort erhalten. Unsere Aufgabe ist es, ihm einen netten Brief zu schreiben, den er seinen Negerbuben in der Schule vorlesen wird.
Die jetzige Jahresparole lautet: WAHR – SEIN. Wahr sein im Reden und Tun.
Treu Jungwacht!
Euer Führer, Willi
Jungwachtlager 1956, Burg Ehrenfels
Mitteilungen bei der Ankunft
- Die Schar lagert sich gruppenweise zum Mittagessen
- Kurt Rogger zeigt den übrigen Führern die Burg (15 Min.)
- Mitteilungen an ganze Schar (vor dem Einrichten)
- Es geht heute keiner zum Burghof hinaus, der nicht dazu beauftragt ist.
- Die Felsen können sehr gefährlich sein, daher keine Dummheiten treiben, ja nie einen stossen.
- Das Einrichten des Lagers geht rasch, wenn alle durch gute Disziplin mithelfen. Wie es bereits in den letzten Mitteilungen geheissen hat, nicht fragen, sondern den Befehl rasch und genau ausführen. Die Gruppe bleibt immer zusammen, bis der letzte Gegenstand versorgt ist.
- Wer auf den Abort muss, hat sich bei seinem Führer abzumelden (Während dem Umziehen und Schuhe putzen und dem Einrichten gibt es keine Erlaubnis).
- Wir gehen langsam vor, da die Burg ziemlich gross ist, ist es leicht möglich, dass einer in eine falsche Richtung geht. Wir werden einen Raum nach dem anderen kennenlernen, so dass ihr euch alles leicht merken könnt.
- Alles übrige nach Spezialbefehl A
Mitteilungen nach dem Nachtessen
- Kurz: Lob oder Tadel der Disziplin
- Abwaschen: Heute Gruppe Panther
- Zerschlagenes Geschirr und Fensterscheiben müssen bezahlt werden.
- Gefundene Gegenstände müssen im Führerzimmer abgegeben werden und können gegen Bezahlung von 5Rappen wieder abgeholt werden.
- Tagesbefehle, wichtige Mitteilungen sind am Anschlag im Essraum und beim Aufgang in den Turm angeschlagen.
- Verletzungen und körperliche Beschwerden sofort jemandem der Lagerleitung melden. Sanitätsstunde immer ca. 1 Stunde vor dem Nachtessen.
- Verboten ist….siehe Spezialbefehl B
Die 60ziger Jahren
Velo Cross
„Startnummern 1 bis 13 zum Start“. -Bereits zum zweitenmal beherrschen Räder, Ketten, Veloglocken und begeisterte Cross – Fahrer das Sagentobel. Auch ich war dabei. Im Migros am Hirschenplatz las ich, dass die Jungwacht Schwamendingen am 13.Juni ein Velo ‑ Cross veranstaltet. Ich wollte natürlich auch dabei seine wie sich das für einen richtigen Schwamendinger geziemt. Eigentlich, wäre ich ganz gerne auch mitgefahren, aber 1. hatte ich kein Muskelflorett und 2. gehöre ich nicht zu jener grünen Schar die sich Jungwacht nennt. Mein Schulkamerad Peter hat mich deswegen schon öfters gefoppt. So wollte ich wenigstens die Veranstaltung mit meinem Besuch beehren. Am 13.Juni wanderte ich also von der Ziegelhütte zum Rennplatz, alles den Fähnchen nach. Ich geriet mitten unter die Mondia- und Cynarfahrer.
Bald wurde das erste Rennen gestartet. Unter Hopp ‑ Rufen absolvierten die Junioren mit den Trottinetts den Rundkurs. Ein spannendes Rennen folgte dem anderen. In der Haarnadelkurve kam es zu einem Massensturz. Auch mein Schulkamerad Peter stürzte. Ich war ein wenig schadenfreudig. Warum musste er mich immer hänseln? Geschieht ihm recht, jetzt kann er das Rennen nicht gewinnen. Beim Wassergraben sah man auch manch kitzlige Situation. Beim Rennen der Asse hatte ich am meisten den „Plausch“. Knüttel verlor im Wassergraben den rechten Schuh und als er eine Runde später wieder vorbei kam rief er uns zu: „Den zweiten, hab ich auch noch auf der Strecke gelassen. „Während sich Chnoche, Mozart und Knorrli vorne die ersten drei Plätze strittig machten, lieferten sich Bruno Schäfer (JM) und Schrübli in den hinteren Regionen ein Privatduell als ginge es bei ihnen auch um den ersten Platz. In der spannenden Endphase konnte Schrübli um Pneubreite seinen Gegner auf der Ziellinie schlagen. Damit sicherte er sich den drittletzten Platz.
Kurz darauf hörte ich aus dem Lautsprecher: „Mir chömmed zur Siegerehrig.“ Dabei konnte der H.H. Präses folgenden Gewinnern die schöne Erinnerungsmedaille um den Hals legen:
Junioren:
- Huwyler Stefan
- Thürig Markus
- Gisler Markus
Profi:
- Brunner Marcel
- Käser Franz
- Zollinger Dölfi
Amateure B:
- Rutishauser Vinzenz
- Rüegg Mario
- Kistler André
Asse:
- Chnoche
- Mozart
- Knorrli
Amateure A:
- Quadri Franz
- Landolt Werner
- Petschen Marco
Ich habe es mir nun überlegt. Ich werde mich jetzt auch bei der Jungwacht melden. Dann kann nämlich Peter nicht mehr allein von den rassigen Jungwachtanlässen erzählen.
Euer begeisterter Fritzli Bölschterli
Jungwachtlager 1963, Stans
Der erste Tag
Am Samstag den 13.Juli wartete unsere Schar ungeduldig am Bahnhof. Auf einmal raste der Zug herein und hielt an. 75 lachende Buben näherten sich dem Zug und betraten die Schwelle. Nun suchte sich jeder einen Platz, natürlich am Fenster. Wir warfen unsere Rucksäcke auf die Tablare und schletzten die Fenster hinunter. Ein Ruck und der Zug setzte sich in Bewegung. Die Clairon ertönten und bald sahen wir den Bahnhof nicht mehr. Es ging über Wiesen und Felder, an Fabrikgebäuden vorbei und schliesslich landeten wir in Luzern. Dort betraten wir das Schiff und fuhren bis nach Stansstaad. Wir stiegen dort in ein Bähnlein, sogenannte „Texaskutsche“ und fuhren bis Stans. Dort angekommen mussten wir etwa zwanzig Minuten laufen. Endlich war es soweit. Die Kaserne war in Sicht. Wir freuten uns das wir gut angekommen waren und dankten Gott dafür.
Markus Banz, Gruppe Bär
Die Kriesischlacht
Es wot es Fraueli z‘ Märit go, tönte es aus dem Clairon. Das bedeutet: Alle antreten zum Essen. Unsere Gruppe trat in den Essaal. Pfui sagte ich, jetzt gibt es schon wieder Gemüsesuppe. Ich schlürfte sie langsam hinunter. Nach der Suppe wurde Servelatsalat aufgetischt. Mir wurde halb schlecht, denn das Brot das es gab war steinhart und mehlig. Dazu gab es Tee. Nach dem gab es noch Kirschen, etwa 20 Stück pro Nase. Auf einmal sagte einer: „Komm wir spucken uns die Steine an.“ Obwohl es Tögi verbot, kam es doch zur Schlacht. Die Zwiebel nahm Anlauf und spuckte dem Lama den Stein in den Mund. Das Lama, dass auch gerade schiessen wollte hatte jetzt eine Doppelladung. Und wumm, hatte der Zwerg eine Krumme Nase. Und so wäre es noch lange gegangen, wenn der Präses nicht Ruhe geboten hätte.
Hansruedi Degen, Gruppe Marder
An Felix Dietschi Kantonsspital Luzern, Wil den 25. Juli 1963
Lieber Felix,
Wie geht es Dir? Ich hoffe gut. Am Montag gingen wir bis Trübsee und übernachteten in einer Scheune. Am nächsten Morgen gingen die älteren auf den Titlis, dabei fiel Boss in eine Gletscherspalte. Sidy zog ihn mit einem Pickel wieder hinauf. Die andern gingen auf den Jochpass. Es kamen wieder alle Heil heim. Am Donnerstag fuhren wir mit den Cars auf das Flüeli. Dort besichtigten wir das Geburts- und Wohnhaus. Darauf das Grab des Bruderklaus. Mit einer Monstranz, in deren Mitte ein Stück seiner Knochen war, gab uns ein Priester den Segen. Ich hoffe Dein Auge heilt bald.
Viele Grüsse, Dein Arno und Deine Gruppe Tschita
Kreistreffen der Zürcher Jungwachtscharen in Bülach
Mit Jungwächtern und Führern der ganzen, Stadt Zürich fuhr ein Zug am Samstagnachmittag Richtung Bülach. Wohlgeordnet In Achterkolonnen ging es quer durch das Städtchen Bülach auf die Allmend, wo alsbald jede Schar ihre Zelte aufschlug. Danach besuchten die Grünhemden die gut aufgezogene Ausstellung über Natur‑ und Gewässerschütz, die sicher bei manchem Jungwächter einen bleibenden Eindruck hinterliess. Nach dem Abendessen folgte ein Referat von Regierungsrat Dr. med. Urs Bürgi, der den Buben auf einfache Weise klarlegte, dass auch sie, die Jungwacht, ein Mitkämpfer an der Gesundheitsfront sei. Hernach folgten Produktionen der verschieden Scharen, und auch die Clairongarde gab mit ihrem rassigen Spiel dem Abend, eine festliche Umrahmung.Nach dem schwülen Samstag war man froh über die Abkühlung, die das Gewitter bei der Tagwache am Sonntagmorgen brachte. Kreispräses Herr. Pfarrer Dr. Gall zelebrierte anschliessend vor rund 1200 Buben und Führern die heilige Messe.
Dann aber ertönte der Startschuss zu den verschiedenen sportlichen Disziplinen. Die Kleineren massen sich in spannenden Kämpfen, so in der Américaine, bei der Schwamendingen obenaufschwang. Im Seilziehen kam Affoltern auf den weiten Platz gefolgt von Schwamendingen. Auch im Sackgumpen waren die Boys von Schwamendingen nicht zu schlagen. Seebach stellte die zweitbesten Hindernisläufer. In weiteren Disziplinen reichte es keiner Kreis‑11‑Schar unter die ersten Ränge.
Unterdessen hatten sich auch die Patrouillenläufer auf ihren 7,5 km langen, 12 Posten zählenden Parcours begeben, wo «Yogi», Schwamendingen, auf den 3. Platz, Neuaffoltern auf den 4. und Oerlikon auf den 6. Platz kamen. Seebach und «Cesi», Schwamendingen, belegten gemeinsam Platz acht.
Nach den anstrengenden Wettkämpfen tat eine ausreichende Verpflegung äusserst gut doch bald musste mit dem Abbruch den Lagers begonnen werden, damit die mit Spannung erwartete Rangverkündigung stattfinden konnte.
Grosser Gesamtsieger dieses Kreistreffens wurde Schwamendingen, das neben dem Stadtstandartenwimpel auch, den Sportwimpel In Empfang nehmen konnte. Die Übergabe der Wimpel wurde von den Schwamendinger Buben stürmisch gefeiert. Um manches Erlebnis reicher kehrten alsbald die Jungwächter wieder nach Hause.
Gesamtrangliste:
1. Schwamendingen
2. Schlieren
3. Don Bosco
7. «Allerheiligen» Neuaffoltern
8. Affoltern
9. Kloten
Die Führer der Jungwacht Schwamendingen auf Pikett
Wie auch die jungen Jungwächter, werden auch deren Führer von Zeit zu Zeit einer anstrengenden Prüfung unterzogen, wobei sie vor allein in Geschichte geprüft werden und ebenso über das kulturelle Leben unserer Stadt Bescheid wissen müssen ‑ Am letzten Wochenende hatten demzufolge die Führer der beiden neuen Stämme «Guerda» und «Espada» der Schar St. Gallus Schwamendingen, zwischen 21.00 und 23.00 Uhr bereit zu sein, um sofort auf einen Telefonanruf ihrer Stammführer hin an einem bestimmten Besammlungsort anzutreten. Diese selber wurden Punkt 21.45 Uhr vom Scharführer «Chnoche» dahingehend orientiert, dass sie sich mit ihren Gruppenführern um 22.45 auf dem Lindenhof zu besammeln hätten.
Um diese nächtliche Stunde wer der inmitten der Stadt sich befindende Aussichtspunkt praktisch menschenleer, weshalb das runde Dutzend junger Männer in ihrer «Kluft» der Jungwächter wohl etwas beachtet , wurden. Pünktlich, wie es sich gehört, waren alle zur Stelle und «Chnoche» konnte den beiden Gruppen die ersten Aufgaben aushändigen. Da galt es den Stadtpräsidenten zu wissen, der vor Dr. Emil Landolt amtierte. Ferner war herauszufinden, was, für ein Film zur zeit im Kino «Roland» zu sehen war. In sportlicher Hinsicht waren die beiden Städte zu nennen, wo 1972 die Olympischen Sommer‑ und Winterspiele abgewickelt werden, u. a. in., Anschliessend wurde das Tram Nr. 2 benützt, um nach dem «Farbhof» zu fahren. Auch während der Fahrt waren weitere Fragen zu beantworten, wobei es galt, Ober unsere Kabarettisten und Schauspieler Bescheid zu wissen.
Der nächste Posten war beim Kloster Fahr, wo folgende Fragen beantwortet werden mussten: Auf welchem Kantonsgebiet liegt das Kloster Fahr Nennt die drei Kardinäle, welche die Schweiz bis jetzt hervorgebracht hat Ferner wurden die Namen von vier Generälen der Schweiz verlangt.
Erfreulich war der Einsatz jeder Gruppe beim Lösen der ihr gestellten Aufgaben, besonders beim nächsten Posten oberhalb Weiningen, wo die Führer neben der geistigen Aufgabe Kenntnis der fünf Sinnesorgane des Menschen sowie Nennen der vier speziellen Namen der Menschentypen, auch eine praktische Aufgabe zu lösen hatten. Es galt, Innert kürzester Zeit eine Bahre anzufertigen, auf welcher ein Schwerverletzter gefahrlos und sicher transportiert werden konnte. Die Gruppe «Cuerda» zeigte dabei eine besondere Fertigkeit und war um einiges schneller als «Espada».
Um zirka 02.45 Uhr machten sich die Führer weiter in Richtung Altburg bei Regensdorf auf den Weg. Nach Ankunft am Bestimmungsort wurde alsbald die Ruine mittels mitgebrachter Kerzen und Fackeln erleuchtet und geraume Zeit die Ruhe gepflegt. Später noch wurde an einem nahen Waldrand ein Feuer entzündet und die mitgenommenen Servelats gebraten und diese mit Coca‑Cola hinunter geschwemmt, bevor man den beträchtlichen Rückweg nach Schwamendingen wieder unter die Füsse nahm, um daselbst gleich die Frühmesse um 6.00 Uhr in St. Gallus mitzufeiern.
Trotz der schlaflosen Nacht liessen sich einige Unentwegte nicht davon abhalten, gleich nachher nach Frauenfeld zu fahren, um, am Weinfelder OL ,aktiv mitzuwirken. Die Müdigkeit machte sich allerdings bei der Konzentration Im Kartenlesen bemerkbar, weshalb lediglich ein sechster Rang bei den Aktiven herausschaute. Servelats‑Bankett im Walde Etwas müde, jedoch lachend, am folgenden Morgen.
Jungwachtlager 1969, Lostallo
Im Tal der Moesa wo das Dort Lostallo zwischen Mesocco und Roveredo liegt, verleben während vierzehn Tagen 80 Jungwächter und Führer aus Schwamendingen ihre Ferien. Die Kleineren unter ihnen haben ihr Biwak im Schulhaus und die älteren Jungwächter haben, nicht weit davon entfernt, in einem von Buschwerk durchsetzten Gelände die Zelte aufgeschlagen. Immer ob bei schönem oder auch schlechtem Wetter muss den Lagerteilnehmern etwas geboten werden können, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Auch für ein ideales Lagergelände muss frühzeitig Ausschau gehalten werden.
Wer nun das Vergnügen hatte, die Ferientage in diesem Sommerlager der Jungwacht Schwamendingen zu verbringen, darf ohne weiteres attestieren, dass hier bestens vorgesorgt wurde. Durch den Umstand, dass dem Lager im Schulhaus Lostallo genügend Räume zur Verfügung standen, war es möglich, ein Photolabor einzurichten und den «Photographen» unter den Buben die Möglichkeit zu geben, zu erleben, wie aus Ihren geknipsten Filmen Bilder entstehen. So konnten sie die eigenen Schnappschüsse ihren Eltern, Tanten und Göttis schicken, die anhand dieser Fotos einzelne Erlebnisse bebildert ins Haus geliefert bekamen.
Das es an Unvorhergesehenem nicht mangelte, sollen hier einige Ausschnitte zeigen. Wie üblich wurde der Lagerort an einem Samstag erreicht, damit für das Einrichten besonders der Zeltstadt, genügend Zeit zur Verfügung steht. Die erste unliebsame Überraschung wurde, aber bereits am zweiten Tag erlebt. Aus allen Kübeln plätscherte der Regen auf das Lagergelände und es war eine Frage der Zeit, wie lange es gehe, bis ein Teil des Platzes überschwemmt würde. In aller Eile würden Dämme errichtet und zwar notabene in einem Graben, welcher tags zuvor komplett ausgetrocknet war. Dieser war in Bälde zu einem reissenden Bach angeschwollen und das Überlaufen konnte nicht mehr aufgehalten werden, so dass an ein Räumen einzelner Zelte dacht werden musste.
Am Mittwoch darauf, über dem Tal lag strahlender Sonnenschein, machten sich die einzelnen Gruppen auf ihre Wanderung, die sie je nach Alter nach der Alp di Montogne (1260 m), der Gamba di Fuori (1355 m) oder der Alp di Campi (2100 M) ausführten. Um 17 Uhr Abends sollten die Gruppen wieder im Lager zurück sein. Die jüngsten, welche den kürzesten Weg zurücklegten, kamen aber erst um 23 Uhr zurück. Was war geschehen?
Bis zur Alp di Montogne lief alles normal. Diese wurde um 12 Uhr erreicht. Nach einer Siesta wurde wieder aufgebrochen, um auf einer anderen eingezeichneten Route den Rückweg anzutreten. Vergeblich wurde aber der Weg gesucht und das Gelände war die reinste Wildnis, durchsetzt mit Felsen, Bächen, Dornengestrüpp. So verstrichen Stunden um Stunden ohne etwas wegähnliches zu finden. Es blieb keine andere Wahl, als schlussendlich wieder den «Weg» zurück. Dass im Lager berechtigte Aufregung herrschte, sei ebenfalls erwähnt. So ging auch dieser ereignisreiche Tag vorbei.
Die «Bueberepublik» und eine «Fussballweltmeisterschaft» waren weitere nennenswerte Höhepunkte der ersten Lagerwoche. Auch in der laufenden Woche war allerhand los, begonnen mit dein Match gegen den FC Lostallo am Sonntag, einer Postautofahrt auf, den San Bernadino vom Dienstag. Als Rafinus der zweiten Woche darf aber der letzten Donnerstag zur Austragung gekommene Patrouillenlauf mit dem biwakieren unter freiem Himmel genannt werden, ehe bereits wieder mit den Abbrucharbeiten begonnen werden musste.
Der Bericht wäre unvollständig, wenn nicht im besonderen. die Arbeit der beiden Köchinnen, Frau Senn und Frau Böni, erwähnt würde, die für das leibliche Wohl der ganzen Lagerschar besorgt waren. Auch für den Präses Vikar Bargetzi, dürfte dieses Lager kaum erholsame Ferien gewesen sein. Am letzten Samstag waren die Buben frisch gestärkt und an Erlebnissen reicher wieder in Umgebung zurückgekehrt.
Gründung der OLG Jungwacht Schwamendingen
Vor kurzer Zeit wurde beschlossen, eine Orientierungslaufgruppe Jungwacht Schwamendingen ins Leben zu rufen. Sie hat den OL-Fans unter Euch, sowie den Ehemaligen und weiteren Interessenten, in gezielten und speziellen Trainings, die Handhabung von Karte und Kompass und das sichere Bewegen im Gelände, vor allem auch nach Geländeformen (nach Höhenkurven) beizubringen. Als Fachmann für diese Ausbildungen konnte dabei kein Geringerer als Herrn Robert Huwiler engagiert werden, der den meisten sicher bekannt ist. Er hat sich ebenfalls unserer OL-Gruppe angeschlossen. Herzlichen Dank und Willkommen!
Neben diesen Trainings steht natürlich auch die Teilnahme an den OL-Veranstaltungen in praktisch der ganzen Schweiz auf dem Programm.
Folgende Läufer starteten in dem zu Ende gehenden Jahr für die Jungwacht Schwamendingen:
Markus Berger, Urs Berger, Marcel Brunner (Mutz), Andreas Casagrande, Ferdi Gärtner (Flade), Thomas Güntert (Gurke), Guido Huwiler, Walter Huwiler, Markus Pfister, Urs Pfyffer (Scholle), André Schnyder (Chlüppli), Thomas Steiner (Ziger), Roland Werder, Daniel Widmer, Harry Widmer (Knorrli), Christian Widmer (Mozart), August Fischer (Gusti).
Aufhorchen in der schweizerischen OL-Bewegung liess vor allem der 4. Rang in der Schweizer 5er Staffel, wobei übrigens äusserst knapp ein Médaillen-Rang verloren ging.
Auch weitere Siege und Ehrenplätze gingen auf das Konto unserer Schar, was nicht nur uns, sondern auch der gesamten Jungwachtbewegung Auftrieb gab, haben doch auch wieder andere Scharen den OL vermehrt betrieben.
1. Schweizer Jungwacht Orientierungslauf 1969
Mit der Durchführung des 1. Schweizer Jungwacht Orientierungslaufes vom 7. September ist unsere OL-Gruppe Jungwacht Schwamendingen erstmals seit ihrer Gründung öffentlich in Erscheinung getreten.
Über 800 Jungwächter, Führer und Ehemalige liessen sich dieses grossartige Jungwachttreffen, das in Hertenstein bei Baden abgewickelt wurde, nicht entgehen. Aus 16 Kantonen trafen die Läufer im Laufgebiet ein, entferntere, teilweise bereits am Samstag, wo ihnen ein grosser Zeltplatz zur Verfügung stand, die anderen früh genug, um zur rechten Zeit startbereit zu sein.
Wer mit dem Zug Baden erreichte, wurde bereits am Bahnhofplatz auf die grossen Plakate mit den von Schole mustergültig gemachten Wegweisern aufmerksam, die an den Besammlungsort führten. Auch den Motorisierten wurde es leicht gemacht, den Ort des Treffens zu finden.
Recht hohe Gäste, angefangen mit Bundesführer Urs Heller, über tut-Redaktor Norbert Kiechler, und einer Anzahl Kantonsführer, darunter selbstverständlich auch derjenige aus Zürich – POLDI bekundeten ihr Interesse an der Manifestation der Jungwacht-Orientierungsläufer. Sie hielten vor allem auch nicht zurück mit einhelligem Lob für die OL-Gruppe Jungwacht Schwamendingen und ihrem grossen Helferstab.
Gusti
Die 70ziger Jahren
Jungwachtlager 1974, Alp Mullern
JU ‑ ALP ‑ MU
Irgendetwas in 5 Akten aufgeführt im Schauspielhaus unserer Erinnerungen.
1. Akt
Es trug sich zu irgendwann im Juli dass sich einige trafen um irgendwo miteinander sowieso zu essen und zu schlafen.
Einige mit Rucksäcken andere mit grossen runden Augen fragend; „Mami, wann kommt das Päckchen?“ doch jetzt schon an des Kioskens Limo saugend.
Nun man bestieg mit gespielter Ruhe all, der Erfahrene und der Neunmalkluge das was man nennt Personentruhe Motto: Wir sitzen alle im gleichen Zuge. Die Fenster heruntergerissen noch Über Vatis letzten Witz lächend die Eisenräder des Zuges, auf Grund gebissen und alle jetzt schon nach Sonne hächelnd.
Durch Tunnels vorbei an Hügeln bis dahin wo es hiess: Wir haben keinen Mercedes und die meisten meinten nach langem Klügeln den Rest machen wir per pedes. Dann, hinauf hinauf hinauf einige sich eine Abkürzung suchten aber zum Schlusse doch alle sich transparendierende käsende Füsse buchten.
2. Akt
Vorhang auf. Wir sehen ein Haus. Hören viele Stimmen. Klima: frisch, regnerisch, neblig Laune: Ja Wo ist meine Unterhose? hat es Mäuse. Irgendwo in der Küche werden die Herdplatten warm, das Kribbeln in den Haaren rührt nicht von Läusen her. Wir sind hier. Es braucht keinen Alarm.
Langsam spielt sich der Dinge Gang so ein, dass die Zeit viel zu wenig lang sich erfreuten viele Herzen einige vielleicht mit Schmerzen an dem Malen und Entdecken vielleicht auch am morgendlichen Körperrecken und dann kommt die Erinnerung an den grossen Bernhardinerhund der die ganze Schar durcheinander warf bei einem Haar und wenn man sich dann doch entschloss nach langem Gedankenspross damit der Ernte reicher Saat zu gründen einen Staat.
3. Akt
Staatsgründung Ort: Raum. Ideen liegen in der Luft Ziemliches Durcheinander. Es kamen Namen, Ideen jeder hat sich einmal selbst gesehen Einwand, Anregung Aktion = Bewegung. Vorerst man sich einigte auf Sterbakanien doch zu heiss warn diese Kastanien aber dann kam der grosse Clou nämlich JU ‑ ALP ‑ MU.
4. Akt
Reimloses Revolutionen, Bilder, Wiesen, Entdeckung Ein Hörspiel brachte uns das Gruseln bei Leibchen gefärbt leuchteten, Bubenrepublik wurde publik Nationalhymne kam auf. Camps wurden aus dem Boden gestampft und wieder verschoben.
Es begab sich vor tausenden von Jahren, dass sich die griechischen Atlethen trafen in Scharen Und zum Schluss ohne Zwist tanzen zusammen einen Twist Wir sind dagewesen, zurück bleiben wir.
Irgendwo auf einer stillen Wiese reichten sich die Hände und gingen ohne ein Wort zu sagen auseinander. Wenn man kommt nun auf diese Wiese, fühlt man immer noch einen stillen Händedruck, der darauf lastet und der Glaube ich …
5. Akt
Irgendwo oben Es trug sich irgendwann später im Juli dass sich einige wieder trafen nur irgendwo unten, sowieso zu essen und zu schlafen Einige mit Rucksäcken andere mit kleinen müden Augen und man bestieg in echter Ruhe, dass was man nennt Personentruhe und einige lächelten weil sie nun verstanden, Vatis Pointe nämlich wars.
Irgendwer
Erinnerungen an das vergangene Velo-Cross
Um 13.30 Uhr versammelten wir uns bei der Ziegelhütte, um anschliessend gemeinsam zur Rennstrecke zu laufen (oder fahren). Der Rundkurs wurde ausgesteckt und von den Rennfahrern begutachtet. Erste Zweifel wurden geäussert. „Diese Strecke ist zu gefährlich“, oder „da gibt’s sicher noch Verletzte,“ dass er recht bekommen soll glaubte vorerst niemand!
Bald danach starteten die jüngsten Jungwächter. Bis zur Kategorie „Blauringmädchen“ verlief das Rennen ohne nennenswerte Zwischenfälle. Hier klagte einer über eine Schramme, dort stand einer neben einem Schrotthaufen, der nicht in entferntesten einem Velo schien. Mit Verlust ist einfach zu rechnen.
Doch dann, kurz nach dem Start der „Blauringlis“, stand so ein Photograph mitten in dem abgesperrten Streckenabschnitt. Eine Fahrerin welche er unfairerweise noch schieben wollte, verlor dadurch das Gleichgewicht und stürzte schwer. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte rechnen je doch fest damit, dass sie in den nächsten Tagen ihre ersten Gehversuche unternehmen kann! Eine Teilnahme an den kommenden Weltmeisterschaften (nächstes Jahr, evtl. gleicher Ort) wird jedoch vom Erscheinen des fehlbaren Photographen abhängig gemacht.
Die Rennstrecke erwies sich als äusserst schwierig. Namhafte qualifizierte Rennfahrer und Rennfahrerinnen blieben buchstäblich auf der Strecke, in irgendeinem Gebüsch oder auf den Bäumen hängen (die cheibe Wurzlä die!).
Am Schluss wurde als eigentliche Attraktion – ein Fünfrundenrennen für unsere ehemaligen Jungwachtleiter angesagt. Der Favorit wurde seiner Rolle gerecht und gewann in einem technisch perfekten Rennen mit über einer Runde Vorsprung auf seine Verfolger. Natürlich wurden sogleich Stimmen Iaut, dass ein Sieg vom Material abhängig gewesen sei. Das Organisationskomitee hat sich dann eingehend mit dieser Frage beschäftigt und ist zum Schluss gekommen: nächstes Jahr werden vor dem Rennen bei sämtlichen Velos und Trottinetts die Räder entfernt.
Einsprüche bezüglich dieses Entscheides sind nicht möglich. Das Komitee hofft, durch diese Änderung noch mehr Teilnehmer an den Start zu locken ‑ nach dem Motto: Velotragen macht Spass!
Soeben erreichte uns noch eine Vermisstmeldung:
Vermisst wird seit Samstag, 3. November, ein Jungwächtler. Zuletzt wurde er gesehen am Velo-Cross der JW und BR. Angeblich soll er beim Überqueren des Bächleins auf der Strecke gestürzt und von den Fluten weggespült worden sein. Laut Angaben der Wasserpolizei Schwamendingen müsste er sich mittlerweilen in der Glatt, irgendwo zwischen Niederhasli und Eglisau befinden. Sein ehemals blaues Velo dürfte inzwischen etwas rostrot geworden sein. Das Komitee des Velo-Rennverbandes hofft, dass er bis zur nächsten Veranstaltung gefunden wird!
Bis bald Widi
Leiterweekend
Im Hirschen traf man sich am 17. November zum Aufbruch des diesjährigen Leiterweekends. Am späten Nachmittag trafen wir denn nach mehrmaligem Umsteigen in Unterwasser ein.
Doch nun begann der Aufstieg zu unserem Haus, was auch einiges Fluchen mit sich brachte. Der Aufbruch wurde noch von gewissen Leuten verzögert, die noch unbedingt ein gewisses angeschriebenes Haus von innen besichtigen wollten. Danach kämpften wir uns durch den Schnee bis zu unserem Haus, in dem wir die nächsten zwei Tage verbringen sollten.
Sofort machte man sich an die Zubereitung des Fondues, d.h. die Küchenmannschaft, die restlichen überbrückten die Zeit mit Jassen oder mit der Jagd nach einer Kirschflasche, die ja ins Fondue gehörte und nicht in die lechzenden Kehlen einiger unvorbildlicher Leiter. Doch endlich war es soweit und das Fondue verschwand in gierigen Mäulern. Während das Nachtmahls kamen dann noch einige Leiter in den Genuss von etwa einem Dutzend zusätzlicher Brüdern und Schwestern.
Der anschliessende Tanz‑, Verkleidungs‑ und Vergnügungsabend war ein voller Schuss ins Leere, denn es wollte keine rechte Stimmung aufkommen, abgesehen von einigen wenigen, die untereinander recht gut für Stimmung sorgten. Der Abend war ziemlich anstrengend und dauerte bis in die frühen Morgenstunden.
Darauf folgte nach kurzem Schlaf ein ausgiebiges Morgenessen und danach folgte ein kurzer Gottesdienst. Die Zeit bis zum grossen Aufbruch verbrachte man mit Jassen, Abwaschen, Musikhören und Aufräumen. Schliesslich mussten wir dann doch aufbrechen obwohl noch nicht entschieden war, wer jetzt wirklich der beste Jasser in der Jungwacht sei. Per Postauto, Zug, Tram und Bus kamen wir dann wieder in Schwamendingen an, wo dann jeder wieder seine eigenen Wege gehen musste.
Matthias Furrer
Jungwachtlager 1979, Tapalotta
Der Überfall auf den Blauring (Sommerlager 79 In Tschierv)
Es geschah in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag. Unsere Gruppe, wir waren damals noch keine Leiterinnen, hatte noch so manches vor in dieser Nacht. Wir wollten nämlich den anderen Gruppen so wie auch den Köchinnen einen Streich spielen. Doch bis es im Blauringhaus endlich still wurde, schliefen die meisten unserer Gruppe ein. Trotzdem machten eine Kollegin und ich uns auf den Weg, um unsere geschmiedeten Pläne auszuführen. Auf dem mittleren Stockwerk angekommen, (wir waren auf dem obersten) hörten wir von unten Lärm. Da wir befürchteten, dass sich Toni Schmid, unser Präses, noch in den unteren Räumen aufhielt, rasten wir wie wild wieder in unseren Schlag hinauf.
Am nächsten Morgen wurde aus einem Grund, den wir erst später erfuhren, das Frühstück verschoben. Der Grund war, dass man bei uns eingebrochen hatte. Aber auf eine seltsame Art und Weise. Mitgenommen haben die Einbrecher Nusskuchen, Wein und sonstige Getränke. Aber das war noch nicht alles. Sie räumten uns die ganze Küche aus wie Pfannen, Töpfe, Tassen etc. und bastelten daraus im Korridor einen Turm, den sie mit WC‑Papier einwickelten. Wir fragten uns natürlich, wer das gewesen sein könnte. Doch mit unseren Nachforschungen kamen wir nicht weit. Toni Schmid telefonierte noch am selben Tag mit dem Pfarrer Bargätzi, der mit der Jungwacht im Lager war und erzählte ihm von dem Vorfall. Dieser sagte ganz vorwurfsvoll: „Ja händ Ihr dänn nöd abgschlosse, das isch doch gförlich!“ Diesen Vorfall konnten wir einfach nicht vergessen.
Am Freitag vor der Abreise kam noch ein Paket mit dem Absender Jungwacht Schwamendingen. Es war für den Blauring bestimmt. Alle waren neugierig, was da wohl drin sein möge. Als es aufgemacht wurde, was musste man sehen? Lauter Abfall der uns gestohlenen Sachen. Also hatten wir den „Täter“ doch noch gefunden. Als wir zu Hause ankamen., fragten wir den Pfarrer, ob der Kuchen wenigstens gut war. Da meinte er: „Ja, aber er isch mer doch es bizeli im Mage gläge“ .
Michèle Aeschlimann
Die 80ziger Jahren
Stadt-OL
Am 30. April starteten wir wieder einmal zu einer Scharaktion. Um 13.15 Uhr besammelten sich etwa 90 Blauringler und Jungwächtler mit Rucksack oder Znünitasche auf dem Kirchenplatz. Dort wurden sie, nach dem üblichen: „ich will mit ihre zäme bliebe ‑ gaht’s no, doch nöd mit dä Meitli!“ in Gruppen aufgeteilt. S’Vreni und ich wollten das Ganze mit unsern Super‑Kameras bildlich festhalten.
Zuerst fuhren wir zum Central, wo wir schon von weitem Bufi und Padi entdeckten, die in einem Strassencafé mit Mütze, Schal, Skibrille und den selbstgebastelten Skiern die vorbeigehenden Leute verdutzten. Der nächste Posten hinter dem Landesmuseum war schon etwas schwieriger ausfindig zu machen, hatte es dort doch einige komische Gestalten, die bei näherer Betrachtung dann doch nicht die unsern waren, Auf einer Anhöhe fanden wir dann die zwei Schnapsleichen Bruno und Brändle. Unter Zeitungspapier liegend, so richtig das Gammlerleben geniessend. Sie sahen so echt aus, dass ein vorbeikommender Polizist sogar ihre Ausweise sehen wollte!
Weiter ging’s dann zu unsern Starsängern Bea und Sandra, die mit ihren feinen Stimmchen die Leute im Hauptbahnhof unterhielten. Als dann die erste Gruppe eintraf und so richtig schön falsch ihren Beitrag leistete, vertrieb es uns zum nächsten Posten. Am Paradeplatz fanden wir dann auch die zwei adretten VBZ‑lerinnen Susanne und Monika, weiter unten am See badeten Alexandra und Luzia ihr Kosili‑Entchen und am Rathausplatz liess sich die bekannte Filmdiva Silvia (alias Müsli) vom berühmten Maler Lydia in ihrem neuesten Dress skizzieren. Auf dem Lindenhof lungerten zwei etwas undefinierbare Typen, Giusi und Andreas, herum und hatten ihren Spass daran, den Gruppen (meist von einem engagierten Hund, der vor allem den Mädchen ein bisschen Beine machte, verfolgt) beim Hinternislauf zuzusehen.
Am Grossmünster fielen dä Bazillus und Robi auf, gerade weil sie nicht auffielen. Unsere russischen Spione, Sile und Maja, mussten wir hingegen sehr lange suchen und glaubten sie schon von der Polizei verhaftet, als wir herausfanden, dass dieser Mann auf dem Pferd nun mal nicht Rudolf Brun, und wir somit auf der falschen Brücke gesucht hatten … !
Der St. Peter’s Platz wurde von Gaby und Rahel einen Nachmittag blank gefegt ‑ sie verdienten sich mit einer Showeinlage sogar Beifall und Trinkgeld von einigen beeindruckten mexikanischen Fans. Eine Abgasvergiftung (trotz Mundschutz) muss wohl unser Jogger Rolf haben, da er unzählige Male um den Predigerplatz und die Altstadt kurfte. Einiges gemütlicher hatte es Michèle auf einem Bänkli auf der Gemüsebrücke.
Als alle Gruppen die Posten gefunden und die Aufgaben gelöst hatten, war es doch schon 19.00 Uhr und die leeren Mägen machten sich bemerkbar. Auf einer Waldlichtung in der Nähe des Zoos wurden Cervelats und Pipi‑Brot gebraten. Nach einem Riesengerammel, jeder gegen jeden und den Chi‑ai‑ai’s wurden die Sieger erkoren. Schon ziemlich erschöpft von der vielen Lauferei den ganzen Tag ging’s dann durch den Wald nach Hause. Bestimmt haben diese Nacht viele tief geschlummert. Wir hatten auf jedenfalls den Plausch! (Schon nur an den vielen Teilnehmern).
Susanne
Die wahre Geschichte der Jungwacht
Die Geschichte der Jungwacht reicht bis in die Zeit der alten Ägypter zurück. In den Grabkammern des Pharao Jung-ench-Wachtun fanden sich Wandgemälde, die eindeutig beweisen, dass es zu jener Zeit schon eine Jungwacht gegeben haben muss. Eindeutig sind die Jungwachtzeichen in den Händen von Pharao Jung‑ench‑Wachtun und des 2. Mannes von links zu erkennen. Anerkannte Forscher glauben, dass das Jungwachtzeichen bei den alten Ägyptern nur von sehr schönen, starken und intelligenten Männern getragen werden durfte. (Dasselbe gilt ja bekanntlich heute noch!). Übrigens ist nicht bekannt, ob es sich bei den Frauen am rechten Bildrand um die ersten Blauringmädchen handelt.
Die alten Griechen glaubten, dass ihr oberster Gott, Zeus, die Blitze mit einem grossen Jungwachtzeichen aus Eisen erzeugte. Das Jungwachtzeichen galt also auch dort als Symbol für Macht und Kraft (wie auch heute noch!) und durfte nur von den Tapfersten getragen werden.(Dasselbe gilt heute noch!)
Bei den Römern finden wir die ersten Anzeichen einer Jungwacht wie wir sie heute kennen. Der römische Lehrer Gaius Aemilius Paedagogus wollte die Jugend von Rom dazu bewegen, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten, denn die meisten Jugendlichen waren verweichlicht und faul. Sie blieben am liebsten zuhause und schauten sich im Fernsehen die Kämpfe der Gladiatoren oder die Direktübertragungen der Wagenrennen aus dem Circus an. C. Ae. Paedagogus gründete nun die „custodia adulescentula“, die junge Wache. In der „custodia adulescentula“ hatten nun die Jugendlichen Gelegenheit viele verschiedene Sachen zu machen, wie zum Beispiel: gemeinsam die Gladiatorenkämpfe anzuschauen oder die Wagenrennen mitzuverfolgen.
In den folgenden Jahrhunderten wurden überall auf der Welt Jungwachtgruppen gegründet: vom Nordpol bis in den Süden von Afrika, von Sibirien bis in den wildesten Westen. Die verschiedenen Jungwachtgruppen blieben aber in ständigem Kontakt zueinander und tauschten ihr Wissen untereinander aus. So entwickelte sich der Jungwächter im Laufe der Jahrhunderte zu dem was er heute ist: Ein Universalgenie, das auf jedem Gebiet den totalen Durchblick hat, ein wahrer Alleskönner.
Georg und Frédéric
Jungwachtlager 1987, Meiringen
Mutproben zur nächtlichen Stunde
Freitag: «3 für 3 um 3» hiess es während dem letzten Nachtessen, nun war es soweit: Die Leiter weckten uns um 3 Uhr morgens. Wir, Nöde, Chrigi und Angie, mussten uns warm ankleiden. Wir sollten nun getauft werden. Uns wurden die Augen verbunden, und die Leiter führten uns ein Stück durch den Wald. Nach langem Leiden wurden wir endlich gewahr, dass sie uns durch einen langen Bogen zum nahen Bach gebracht haben. Ohne Binden mussten ,wir nun barfuss durch eine unterirdische Röhre, die das Wasser in die Aare leitet, laufen. Als wir patschnass an der Aare ankamen, wurden wir von den Leitern empfangen, abgetrocknet und in die warme Dusche geführt. Nach dem Duschen mussten wir ein sehr widerliches Gesöff trinken: Wein, Milch, Tee, Pfeffer, Curry usw. Dann schrieben sie uns mit wasserfesten Filzstiften die Namen auf die Stirn. Nöde heisst jetzt Zämi, Chrigi heisst Hebi, Angie heisst Aeugi. Dann bekamen wir die Urkunden mit den Namen und mussten mit unserem Blut unterschreiben. Während des Tages folgte eine Wanderung durch die Aareschlucht.
Leiterteam in Vieques.
Ein ganz ungewöhnlicher Tag: Zum erstenmal in der Geschichte fand ein Leiteraustausch zwischen Jungwacht und Blauring statt. Am Freitag, nachts um 23 Uhr, schlichen wir ins Haus (laut Mädchen machten wir einen Riesenlärm). Am Samstag morgen weckten wir die Girls mit einem selbstkreierten Sound. Zwei Minuten eiserne Stille. Doch dann ging der Radau los. Die älteren versuchten, die kleineren zu beruhigen: «Händ ir no nie en Jungwachtleiter gsee?» Beim Schnitzen, Drachenbauen und Morsen merkten wir schnell, dass auch die Mädchen keine Heiligen sind. Am Nachmittag ging es mit Geländespielen weiter. Aber auch Räuber und Poli fanden regen Anklang. Vor dem Nachtessen wurden die Pärchen für das Abendprogramm ausgelost. Die Herzen schlugen höher, als das Leiterteam als Girls verkleidet hereinkamen. Wir hatten viel Spass und verbrachten einen schönen Abend.
Das Leiterteam
Die 90ziger Jahren
Verschiedene Stationen eines Jungwacht – Jubilars
1975 Dank einer Werbekampagne im Unterricht erschien ich mit 30 andern Buben zu drei Schnupper – Gruppenstunden. Alle waren Ende der 3.Klasse wie ich. Nachdem auch mein Bruder Rolf kam, fühlte ich mich wohler. Nach einiger Zeit war ich total begeistert von meinem Leiter und hatte das Gefühl er sei der einzige gute Leiter der Schar.
1976 Mein erstes Lager auf der Alp Leura im Tessin. Dies war für mich sehr schlimm, ich hatte die ganze Zeit sehr starkes Heimweh. Ihr seht also, auch wir hatten einmal Heimweh.
1977 Das erste gemeinsame Lager mit dem Blauring war im Wallis und eine halbe Stunde von einander entfernt. Das Interesse an den Mädchen war nicht sehr gross, darum unternahm man fast nichts gemeinsames.
1978 Zum zweiten Mal ein Lager mit dem Blauring. Wir hatten unsere Meinung über die Mädchen geändert. Bei jedem gemeinsamen Anlass haben wir geschimpft, aber eigentlich freuten wir uns immer darüber.
1979 Mein erstes Zeltlager auf der Lenzerheide. Nach langem „hin und her“ ging ich auch mit, bis heute habe ich das nicht bereut. In dieser Zeit kam auch der letzte Spross unserer Familie in den Verein Chrigi.
1980 Zum zweiten Mal ein Zeltlager. Allen Beteiligten wird dieses (Schlammlager) immer in Erinnerung bleiben. In 14,Tagen regnete es nämlich 10 Tage lang. Trotzdem hatten wir immer ein Trinkwasser – Mangel. Ein weiteres Erlebnis waren die Kühe. Sie kamen jede Nacht und einmal haben sie uns die ganze Küche zerstört und versch….
1981 Mein letztes Lager als „Knopf“. In Sedrun,.(siehe 1988) haben wir es ausgenützt, dass wir in der Ältesten Gruppe waren. Fast jeden Abend trieben wir unseren Unfug. Einmal zum, Beispiel hatten wir alle Türen ausgehängt. Einige male wurde der Lagerleiter wirklich böse. ,.In diesem Herbst begann für mich auch der Leiterkurs unserer Schar.
1982 Im Frühling machte ich einen Leiterkurs in Appenzell. Einige von Euch kennen das Haus vom ersten Pfingstweekend. Im Sommer kam mein erstes Lager als Leiter. Leider musste ich nach einer Woche das Hoch Stuckli verlassen, ich musste wieder zur Arbeit. Nach dem Lager eröffnete ich mit Urs eine 4-köpfige Gruppe. Chrigi (Hebi) und Nöbe (Zämi) sind seit dieser Anfangszeit mit dabei.
1983 Zum ersten Mal konnte ich ins Lager mit einer eigenen Gruppe. Zum zweiten Mal waren wir auf der Lenzerheide In einem Zeltlager.
1984 Im Leiterteam gab es einigen Wechsel, doch das Traurigste für mich, zum ersten Mal konnte ich nicht mit ins Lager. Zum Glück konnte ich wenigstens einiges in der NZN mitverfolgen.
1985 Wiederum kein Lager für mich. Zum Glück gab es wenigstens ein Pfingstweekend in Appenzell. Das erst in dieser Art. Leider aber ist ein Pfingstweekend kein Ersatz für ein Lager.
1986 Wiederum kein Lager für mich. Ein trauriges Kapitel darum gehe ich über zum…
1987 Mittlerweile hatte ich einen neuen Gruppenleiter erhalten, Nösi. Endlich konnte ich wieder einmal mitsingen, wenn der Zug den Bahnhof Richtung Lager verlässt. Es war nur eine Woche und der Abschied war schwer. In diesem Lager kam es während einer Nacht auch zu einem Leiteraustausch mit dem Blauring. Es wurde ein lustiger Tag.
1988 Endlich fand einmal das lange geplante Gruppenweekend statt. Von der Nachtübung dort am Rheinfall hört man uns noch heute oft erzählen. Zum ersten Mal gab es wieder ein Lager am gleichen Ort wie der Blauring. Trotzdem man eine halbe Stunde gehen musste, sah man sich recht oft und es war ein riesiger Erfolg.
1989 Einige wahren traurig, dass das Pfingstweekend abgesagt wurde. Dafür gab es sonst einiges Neues. Der Flohmarkt lockte viele Passanten an unser Stände. Beim Zeltweekend war das Fussball spielen wichtig. Doch noch wichtiger war, fast niemand schlief sehr lange. Alle freute sich aufs Lager, noch nie war man so nahe beim Blauring. Es wurde der erwartete Erfolg, nur die riesigen Schneemassen machten unserm Programm einen. Strich durch die Rechnung. Doch von einigem wird man noch lange erzählen, wie dem Piratenüberfall…
1990 Mein 15 jähriges Fest und 40 Jahre JUNGWACHT und BLAURING; aber was sonst? Alles kann ich noch nicht verraten, aber wiederum sind viele lässige Sachen geplant und das nächste Lager kommt bestimmt.
Ihr seht in diesem Querschnitt, das Lager war und ist für mich der Höhepunkt des Jungwacht- und Blauringjahres.
Aber wer ist denn nun der Jubilar?
Wisst ihr es wirklich noch nicht?
Natürlich ich Bruni (Wurm)
Jungwachtlager 1996, Hoch Ybrig
Samstag 5.10.96
Zuerst waren wir im Car, dort bekamen wir einen Trophy-Pass. Mit dem Car fuhren wir 1 Stunde, dann kam ein Lastwagen, auf den wir raufstiegen und fuhren nach Fuederegg (Hoch Ybrig). Dort gingen wir in ein Restaurant und tranken einen Tee, nachher mussten wir ein paar Pfeilen nachgehen, bis zur Seilbahn Fuederegg. Severin war der Anführer. Bei der Seilbahn mussten (durften) wir Schoggistängeli suchen. Severin
Sonntag 6.10.96
Am Morgen wachten die kleinen bereits um 6.30 auf und veranstalteten einen riesen Radau. Ein Leiter brachte uns später das Frühstück. Draussen war es sehr kalt, darum blieben wir und beschäftigten uns mit Comics und Ballspielen. Nachdem wir die Decken zusammengelegt hatten, brachten wir das Gepäck auf den Balkon der Unterkunft „Türkenbund“. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe sollte die Sauna aufbauen, eine andere den Sarasani und eine war für den Turm zuständig. Bei der Turm-Gruppe schleppten wir zuerst die vier Baumstämme vors Haus auf einen Stapel. Danach wählten wir hinter dem Haus eine quadratische Fläche für den Turm aus. Es war eiskalt. Wir gruben 1 m tiefe Löcher. Gegen den Abend versuchten wir, nachdem das Zelt der Sauna erfolgreich aufgestellt war, den Sarasani aufzustellen. Leider musste Rouschpi unbedingt eine so hässliche Klotenfahne an den Mast hängen(HA, HA!!!). Daran hing es wohl die ganze Zeit, dass es nicht funktionierte! Nach einem 2 stündigen Versuch mit den Blachen gaben wir auf. Wir räumten kurz (sehr kurz) auf und gingen ins Haus um uns zu Duschen und uns frisch anzuziehen. Drops
Seifenkistenderby
Am Morgen wurden wir von Speedy stürmisch geweckt. Wenig später konnten wir Zmorgen essen. Dann mussten wir die Ämtchen machen. Nach dem „Zmorge“ mussten wir Plakate bemalen, dass wir sie an der Seifenkiste festmachen konnten, die Seifenkiste hatten die Leiter gebaut. Später fuhren wir mit der Seifenkiste eine Abfahrt wo es auch einen Boxenstop gab. Da aber Yannick bei einem Sturz (nichts Passiert) die Vorderachse verbogen hatte, konnten wir nicht mehr fahren, das eigentliche Rennen war schon beendet. danach gab es Znacht und dann spielten wir WETTEN DASS. Samson
Tageswanderung
Um 8.00 Uhr standen wir auf. Nach dem Essen packten wir Lunch, Blachen, Milch und Brot zu den Sachen die wir gestern schon gepackt hatten. Uns wurde bekannt gegeben, dass zuerst ein OL stattfinden würde. So wurden 4 Gruppen gewählt. Am 1. Posten gab es 15 Fragen zu beantworten, am 2. Posten musste man Steinmännchen bauen, am 3. Posten Gewürze riechen und Posten Nummer 4 war Lieder raten. Wir teilten uns dann in zwei Gruppen auf. Die Kleinen liefen unten durch und die grossen liefen über einen Hügel. Am Übernachtungsplatz angekommen hatten die meisten nasse Schlafsäcke. Daher entschied der „Krisenhöck“ die Kleinen liefen den gleichen weg zurück etwa 3 Stunden während dem die grossen die Wanderung fertig liefen. Wir, Rouschpi, Speedy, Baschtli, Garfield Samson, Pluto und sowie ich, Drops, gingen bevor es dunkel wurde den gefährlichen Weg bis zum Platz, wo wir ein Feuer machten, hinunter. Dort assen wir ein „gemütliches“ Nachtessen. Inzwischen war es dunkel geworden. Dann begannen wir in den dunkeln Wald zu maschieren (ca. 1 h). Es wurde immer schlimmer als wir praktisch die Orientierung verloren haben und irgendwo in diesem Wald landeten. Nach elend langer Zeit sahen wir Lichter. Doch zu früh gefreut, wir liefen nochmals eine Stunde in etwa 20 cm tiefem Schlamm. Endlich in Oberrieberg angekommen, tranken wir ein „Käffeli“. Danach rasten wir in 50 min (Rekordzeit) bis zum Haus hinauf. Wir machten uns frisch und machten ein Chrözi-Pfüü! Drops
Montag, 14.10.1996
Um 11 Uhr war Tagwache, dann machten wir unsere Ämtchen. Danach teilten wir uns in 4 Gruppen auf und bastelten 1 Drachen pro Gruppe. Nachher liessen wir sie steigen. Die Leiter bauten einen riesen Heissluftballon. Später assen wir Znacht. ‚Wir mussten nachher in den Aufenthaltsraum dort sahen wir die Trophy Auswertung nicht mehr und der Pokal war auch weg. Wir mussten uns warm Anziehen und folgten der Spur. Als die Spuren aufhörten mussten wir 3 Kinder dort lassen. Dann gingen wir zum Skilift. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir eine abgeschnittene Hand, und einige Meter weiter lag ein Mann, dem die Hand fehlte und der stark blutete. Als wir beim Skilift ankamen, lagen da die Trophysachen. Dann liefen wir nach Hause als plötzlich einer aus dem Gebüsch rannte, wir liefen so schnell wir konnten nach Hause.
Dienstag 15.10.1996
Nach der anstrengenden Nachtübung war ausschlafen angesagt. Die Leiter weckten uns um 10 Uhr. Um 11 gabs Brunch. Um 13.30 Uhr mussten wir draussen sein mit Wanderschuhen. Wir teilten uns in drei Gruppen auf, 1 Sauna einheizen, 2 Seilbahn, 3 Stauen. Um 17 Uhr waren alle Gruppen fertig. Bei der Seilbahn durften wir runterrutschen und bei der Sauna, durfte man reingehen und schwitzen. um ca. 19 Uhr fing unser Znacht an. Um 21.30 Uhr mussten wir unten sein. Wir spielten Riskant. Nach dem Spiel fand die Trophyauswertung statt. Bei den Kleinen gewann Sürmel vor Dampfi und vor Galimero. Bei den Grossen gewann Garfield vor Drops und vor Pluto. Sürmel, Hägar, Calimero und Runny
Letzter Tag 16.10.1996
Die Leiter weckten uns wieder mit dem Radio. Nach dem Zmorge. Ca. 12 Uhr trafen sich JW und BR, im JW-Haus. Wir bereiteten den Schlussabend vor. Danach gab es Scatchvorführungen die gut waren. Zum Schluss eine Hitparade. Um ca. 20 Uhr fand das Abendessen statt. Um 22.30 Uhr trafen wir uns alle im JW-Haus. Dann fing unsere Disco an und endete auch wieder.
Sürmel, Hägar, Calimero und Runny